Die globale Erwärmung macht auch in den einst gemäßigten Breitengraden Europas eine Klimaanlage attraktiv. Als All-in-One-Anlage ist sie vielseitiger als ein Ventilator oder eine einfache Kühlanlage, denn mit ihr kann man heizen, kühlen, die Luft reinigen und befeuchten zugleich. Mit einer guten Klimaanlage ist es also möglich, für jeden Lebenszweck die perfekte Temperatur herzustellen. Wissenschaftler ermittelten hierbei, dass der Mensch bei einer Temperatur von 20 bis 22 Grad sowie einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % am leistungsfähigsten ist.

Dies wäre also ein guter Richtwert für das Arbeitszimmer. Im Schlafzimmer kann es wiederum ein paar Grad kühler sein, weil Wärme dem Schlaf einen Teil seiner erholsamen Wirkung nimmt, und im Wohnzimmer rund zwei Grad wärmer als im Arbeitszimmer. Schließlich will man es da eher gemütlich haben und entspannen, statt produktiv tätig zu sein. Weitere Studien ergaben, dass Frauen um drei Grad schneller frieren.

Wir möchten Ihnen mit Rat zur Seite stehen. Zu diesem Zweck stellen wir die wichtigsten Kriterien einer Klimaanlage vor, die für den Kauf sowie den Produktvergleichstest berücksichtigt werden sollten. Einen Einblick in beliebte mobile Klimaanlagen und ihre Funktionsweise erhalten Sie bereits in diesem Zeitungsartikel!

Den Kühlbedarf ermitteln

Zur groben Orientierung für den Kühlbereich gibt es einige Daumenregeln. So benötigen Kunden pro m2 Wohnfläche eine Kühlleistung von 30 bis 40 Watt. Eine Wohnung mit der Größe von 50 m2 hat damit einen durchschnittlichen Bedarf für eine Klimaanlage mit der Kühlleistung von 4 kW. Wird diese Kühlleistung unterschritten, kann die Klimaanlage den Idealwert nicht immer erreichen. Wird sie überschritten, wird hingegen Energie verschwendet und der Stromverbrauch schwillt unnötig an.

Fenster und Materialien haben einen großen Einfluss auf den Kühlbedarf

Der Grund dafür, dass dies keine fixen Regeln, sondern nur grobe Orientierungswerte sind, liegt darin, dass es mehrere Faktoren gibt, die den Kühlbedarf pro Wohnung verändern. Das heißt, der Kühlbedarf kann von Wohnung zu Wohnung erheblich variieren. Vor allem das Sonnenlicht sorgt immer wieder für einen erhöhten Energiebedarf.

Dies gilt besonders dann, wenn das Sonnenlicht direkt durch große Fenster in die Wohnung fällt und es sich bei Böden und Wänden um stark absorbierendes und wärmespeicherndes Material handelt. Experten weisen außerdem darauf hin, dass eine Abweichung von 30 Grad von dem direkten Einfall der Sonne ihre Wärmeintensität bereits um 50 % reduziert. Sonst hat das Sonnenlicht durchaus das Potenzial dazu, an heißen Sommertagen einen zusätzlichen Energiebedarf der Klimaanlage von über 1 kW zu beanspruchen.

Die Art des Geräts: Split oder Monoblock?

Klimaanlagen werden als Splitanlage oder Monoblock verkauft. Splitgeräte sind dabei die hochwertigeren und auch teureren Geräte. Während man mit einer Monoblockanlage bereits mit rund 300 bis 850 EUR davonkommt, sind für ein Splitgerät zwischen 1.300 und 2.800 EUR fällig. Beide Arten unterscheiden sich in ihrer Funktionalität, die durch den Namen ausgedrückt wird. So sind bei einem Splitgerät Kompressor und Kühllamellen getrennt (gesplittet). Der Kompressor findet im Außenbereich Platz, während sich die Kühllamellen im Innenbereich befinden. Dadurch ist die Splitanlage leistungsfähiger, energieeffizienter und auch leiser. Die jährlichen Stromkosten können dadurch um die Hälfte reduziert sein.

Kunden sollten zudem berücksichtigen, dass der Einbau einer Split-Klimaanlage als bauliche Veränderung durchaus genehmigungspflichtig sein kann und die Installation sich generell komplizierter und arbeitsintensiver gestaltet. Bei einem Monogerät wiederum sollten Kunden erwägen, dass die warme Abluft irgendwie aus der Wohnung gesaugt werden muss. Das Fenster ist dafür das Mittel der Wahl und sollte dafür fachmännisch abgedichtet werden.

Weitere nützliche Kriterien

Zu den beachtenswerten Kriterien für den Kauf gehören also auch die Lautstärke des Geräts sowie der Stromverbrauch und die Energieeffizienz. Sämtliche Werte werden direkt angegeben und eignen sich somit besonders gut für einen Produktvergleichstest. Der Geräuschpegel einer Klimaanlage beläuft sich auf rund 50 Dezibel, kann aber von Gerät zu Gerät stark schwanken. Die Energieeffizienzwerte von Klimaanlagen haben sich im Zuge der Energiewende immer weiter verbessert, sodass zum einst vorbildlichen Wert A inzwischen die noch besseren Werte A+, A++ und A+++ dazugekommen sind. Aus praktischen Gesichtspunkten sind schließlich der Pflegeaufwand und Reinigungsbedarf der Anlage von Bedeutung.